Auf beide Fragen hätte ich bis vor wenigen Tagen noch vollkommen selbstsicher mit einem Ja geantwortet. Da ich aufgrund meiner Begriffsstutzigkeit bei diesem Thema aber schon längst angefangen habe, an meinem Verstand zu zweifeln, räume ich an dieser Stelle gerne demütigst ein, dass die Antwort darauf vielleicht auch "nein" lauten müsste. Natürlich wolltest du nicht wirklich eine Antwort auf diese Fragen. Das Problem ist einfach, dass immer, wenn ich glaube, "jetzt habe ich endlich begriffen", eine wohl nur scheinbar logische Begründung gegen etwas spricht, das mir Sekunden zuvor noch völlig logisch erschien. Ich hatte eine etwas ähnliche Situation bislang nur ein eniziges Mal in meinem Leben, bei einer neuen Matheaufgabe, deren Logik sich mir trotz der großen Mühe, die sich meine Lehrerin mit mir gab, einfach nicht erschließen wollte, bis ich mich zuhause ganz allein damit befasste und herausfand, dass es im Grunde ganz einfach war. Jedenfalls könnte ich auf deine rhetorischen Fragen jetzt noch folgendermaßen antworten: Ja, ich habe verstanden: Ein Baum bliebe ein Baum, auch wenn er un/interssant wäre, und deshalb ungradable. ABER: Wieso gilt ein "interesting fact" dann als gradable, weil "interesting" gradable ist, obwohl ein "fact" doch auch lediglich ein "fact" bleibt, egal ob interesting oder nicht? Ein Sportler kann mehr Sportler sein, wenn er mehr Sport treibt. Klar! Aber ein Fakt kann doch nicht mehr oder weniger Fakt sein. Ein Fakt ist und bleibt doch ein Fakt, genauso wie ein Baum ein Baum bleibt. What for heaven's sake stimmt denn da mit meiner Denke bitteschön nicht? Das frustriert mich gerade dermaßen.tiorthan hat geschrieben: Es ist einfacher, wenn man die Frage anders stellt. Wäre das Ding, was du als "interesting tree" bezeichnest, noch immer ein "tree", wenn es "not interesting" wäre?
Wie ist das bei "interesting fact", gibt es "uninteresting facts"?
Meine Englisch-Lehrerin erklärte mir, dass man vereinfacht sagen könne, dass man bei Dingen, die zählbar sind, gewöhnlicherweise "not a" sagt, solange sie wörtlich gemeint sind. Würde ich jedoch beispielsweise sagen "working 12 hours is no joke" könnte man "joke" in diesem Kontext natürlich nicht mehr als zählbar erachten, weil die Aussage "is no joke" bedeutet, dass es hart ist, 12 Stunden zu arbeiten. Wäre ein Nomen unzählbar, würde man üblicherweise "it's no" sagen, wie z.B. in "it's no wonder why I have so many doubts about this grammar point". Jetzt könnte man natürlich einwenden, dass "wonder" (Wunder) im wörtlichen Sinne ja auch zählbar wären. Da es in diesem Zusammenhang aber nicht wörtlich genommen werden kann, also "no wonder" und nicht ""not a". So far so good.
Da "sportsman" im Prinzip ja auch zählbar wäre, müsste ich, gemäß den Erklärungen der Lehrerin, eigentlich sagen "He's not a sportsman" (oder müsste ich hier jetzt schon wieder differenzieren zwischen zählbaren sächlichen Dingen und Lebewesen?). Da "sportsman" auch gradable ist, könnte ich laut deiner Aussage aber auch genauso gut "He's no sportsman" sagen.
Beispielsweise ist "sand" non-gradable, und ich würde ihn an sich nicht als zählbar erachten, es sei denn man würde in kilo- oder pfundweise abpacken. Was also wäre in dem Fall richtig? "It's no sand", weil nicht zählbar, oder "It's not sand", weil ungradable?
Lieber tiorthan, wie du siehst, bin ich in Bezug auf dieses Thema leider immer noch ein wenig verwirrt, auch wenn mir deine Erklärungen schon ein großes Stück weitergeholfen haben. Und ich weiß es wirklich zu schätzen, wie sehr du dich schon bemüht hast, mir auf die Sprünge zu helfen, wie ich ja schon deutlich machte. Wenn du das bis jetzt wirklich gerne tatest, ist es gut so. Falls es dir nun aber etwas zu viel bzw. zu fordernd geworden sein sollte oder ist, dann könnte ich sehr gut verstehen, wenn du keine Lust mehr hättest, dich hier noch weiter mit mir abzumühen. Ich freue mich einfach, wenn es dir Freude macht, mir etwas zu erklären. Aber ich habe keinerlei Erwartungshaltung und wäre auch nicht enttäuscht, wenn du ab jetzt nicht mehr näher auf dieses Thema eingehen wolltest.