Unterschied can/ be able to

Alles zur englischen Grammatik.
How to deal with English grammar.
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Michellebaby
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Unterschied can/ be able to

Beitrag von Michellebaby »

Hallo alle,

ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Ich brauche den genauen Unterschied zwischen can und to be able to.
Es geht mir nicht um die Verwendung von "to be able to" anstelle von can in bestimmten Zeitformen, sondern rein um den Bedeutungsunterschied der beiden Begriffe.

Ich dachte immer, "to be able to" drückt eine Fähigkeit aus, also das jemand etwas kann, in der Lage dazu ist.

Meine Lehrerin sagte heute, dass "to be able to" ausdrückt, dass jemand etwas im Moment durch die gegebenen Umstände kann und "Can" die grundsätzliche Fähigkeit zu etwas ausdrückt.

Bsp: I can swim = Ich habe die Fähigkeit zu schwimmen
I am able to swim= Ich kann schwimmen, weil z.B. gerade ein See in der Nähe ist.

Ich bin der Meinung, ich hab das andersrum gelernt.
Was sagt ihr dazu?




Michellebaby
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Beitrag von Michellebaby »

Hm...

das weiß ich ja alles, aber meine Lehrerin hat auf jeden Fall behauptet, dass es einen Unterschied zwischen Can und be able to gibt und zwar bezüglich der Bedeutung. (so wie es einen Unterschied zwischen must und have to gibt, obwohl man beides für die selbe Aussage verwendet. Must bezieht sich ja auf einen inneren Drang etwas zu tun und have to auf äußere Zwänge)

Falls ein Satz also im Present Tense steht und man theoretisch beides benützen könnte, nimmt man laut meiner Lehrering genau dann be able to, wenn man betonen will, dass es mit den momentanen Umständen zusammenhängt, dass man zu etwas in der Lage ist und can genau dann, wenn man betonen will, dass man generell die Fähigkeit zu etwas besitzt.

Die Klasse war sich einig, dass sie das noch nie gehört hatte, obwohl Fremdsprachenkorrespondenten für Englisch dabei sind. (Kolleg, also Schule für Erwachsene mit abgeschlossener Ausbildung zur Erlangung der allgemeinen Hochschulreife)

Ich würde ihr gerne beweisen, dass es nicht so ist, wie sie sagt, vorausgesetzt natürlich es ist wirklich nicht so, aber davon gehe ich aus. Leider finde ich im Internet und auch in Büchern zwar viel über die Benutzung von Hilfsverben, aber nichts konkretes zu ihrer eigentlichen Bedeutung.

Bin für jeden weiteren Beitrag zu diesem Thema dankbar. Finde diese Seite übrigens sehr toll! :-)

Michellebaby
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Beitrag von Michellebaby »

Ich meine übrigens auch nicht die andern Bedeutungen von can wie dürfen, können im Sinne eines Vorschlags und so. Es geht wirklich nur um können wie die Fähigkeit haben.

licorice_lilly
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Beitrag von licorice_lilly »

ausserdem gibt es can (bis auf wenige ausnahmen) nur present... sobald du also in eine andere zeit wechselst macht die erklärung deiner lehrerin garkeinen sinn mehr, denn da geht nur was/have been/had been/would be/ will be/would have been able to...

hier ist übrigens noch ein link - dass i can swim das selbe bedeutet wie i am able to swim.... schau unter 'use of be able to'

http://www.englishclub.com/grammar/verb ... _can_3.htm

cheers,
marie

Cliff
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Beitrag von Cliff »

Vll. liegt hier auch eine Verwechslung mit der Progressive Tense vor:

I'm able to swim.
I'm swimming.

weil ich könnte mir diese Erklärung von able to und can sonst nicht erklären.
be able to hat keinen Progressive Aspekt.
The have got has got to go.

Cliff
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Beitrag von Cliff »

Wenn so etwas wirklich von einem Lehrer kommt, dann ist das in der Tat sehr traurig.
The have got has got to go.

licorice_lilly
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Beitrag von licorice_lilly »

thanks :wink:

Michellebaby
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Beitrag von Michellebaby »

Danke erstmal für die vielen Beiträge.
Bin froh, dass ihr das auch alle so seht, dass das was meine Lehrerin sagt nicht richtig ist. Es ist aber auch nicht das erste mal, dass sie sowas komisches sagt. Sie streicht mir total oft irgendwelche Sachen als falsch an, die gar nicht falsch sind und ich muss ihr dann anhand von irgendwelchen Büchern beweisen, dass es richtig ist.
Die Frau ist seit 30 Jahren Englisch Lehrerin und mit einem Amerikaner verheiratet und dafür ist ihr Englisch wirklich nicht gerade der Hit. Wenn Sie einfach so frei spricht dann ist oft die Satzstellung total falsch.
Auf jeden Fall bleibt sie was das can und be able to betrifft bei ihrer Meinung und will mir nächste Woche ein Buch mitbringen, in dem es so steht, wie sie es sagt. Ich finde leider nichts, womit ich ihr das Gegenteil beweisen könnte...Es steht nirgendwo geschrieben, dass es genau das gleiche bedeutet und es überhaupt keinen Bedeutungsunterschied gibt. Wenn irgendjemand was darüber findet, bitte sagt mir wo.

CID
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Beitrag von CID »

Wenn deine Lehrerin was "Gedrucktes" haben möchte:

Alles kann man nicht darstellen, das wird zu viel, daher nur das Wesentliche:

Grammatik des heutigen Englisch von Klett (Auflage 1996):

Randziffer 223

can/could (Fähigkeit und Unfähigkeit)

Can und can't bezeichnen eine jetzt oder immer vorhandene Fähigkeit oder Unfähigkeit.

(...)


Als Ersatzformen treten die zusammengesetzten Tempusformen be able to, be capable of und know how to ein.



English Usage von Collins/Cobuild (1992)

Can, could and be able to are all used to talk about a person's ability to do something.
You can use can or be able to to talk about abillity in the present. Be able is more formal than can.

(...)

You use could or a past form of be able to to talk about ability in the past.

(...)



Practical English usage (Michael Swan, Auflage 1997)

unter dem Eintrag "able"

We use able especially in the structure be able + infinitive. This often has the same meaning as can. There is a negative form unable.
"Some people are able to / can walk on their hands."
(...)
Can is preferred in the sense of "know how to", and in expressions like can see, can hear etc.
"Can you knit?" (more natural than "Are you able to knit?")
"I can see a ship" (more natural than "I am able to see a ship")
Be able is used in cases (e.g future, present perfect) where can / could is not grammatically possible.
"One day scientists will be able to find a cure for cancer."

(...)



Neue Englische Grammatik (dnf-Verlag, Auflage 1994)

Modalverb:

I can

Ersatzverben:

to be able to
(...)



Einen Hinweis auf den von deiner Lehrerin geschilderten Unterschied / Gebrauch habe ich beim besten Willen nicht finden können.
Zuletzt geändert von CID am 3. Feb 2006 18:50, insgesamt 1-mal geändert.

CID
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Beitrag von CID »

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Michellebaby
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Beitrag von Michellebaby »

Vielen Dank, find ich ja toll, dass du das alles extra rausgesucht hast. Ich werd mir das mal ausdrucken und mitnehmen. Bin auf jeden Fall gespannt auf das Buch, das sie mir zeigen will um ihren Standpunkt zu beweisen...

Michellebaby
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Beitrag von Michellebaby »

Ich bin auf einem Kolleg für Erwachsene mit abgeschlossener Ausbildung zur Erlangung der allgemeinen Hochschulreife in 4 Jahren. Für mich ist es das erste Jahr.
Allerdings bin ich in Englisch nicht gerade schlecht, hatte noch nie was anderes als eine 1 und spreche Englisch seit dem Kindergarten. Deswegen hab ich auch ziemlich oft Meinungsverschiedenheiten mit ihr und bis jetzt hatte ich eigentlich immer recht. Einmal wollte sie mir erzählen "beside" ist kein Wort. Es gäbe lediglich "besides" in einer anderen Bedeutung aber beside könne man auf keinen Fall sagen. (Ich hatte es als Synonym für "next to" angegeben)
Ihr das Gegenteil zu beweisen war in diesem Fall leicht, denn ich musste nur mein kleines Taschen-Wörterbuch aus der Tasche holen und schon war die Sache klar. Aber es gab schon so einige andere Sachen und meistens steht ihr Amerikanischer Mann dann hinter ihr und behauptet das Gleiche, zumindest sagt sie das.
Ich kenne viele Muttersprachler, die mir das sicher alle bestätigen würden und meine Mutter hat Englisch studiert, nur leider nützt mir das halt nichts, weil sie's geschrieben sehen will und selbst dann zählt es nur, wenn es eine in ihren Augen seriöse Quelle ist.
Gestern hat sie auch noch behauptet, es gäbe den Begriff "sozialer Aussenseiter" nicht und zwar mit der Begründung dass sozial etwas positives und Aussenseiter etwas negatives sein. Da fragt man sich doch wirklich, ob diese Frau ihren Dr. Titel im Lotto gewonnen hat. Ich hab den Begriff dann bei google eingegeben und habe tausende Einträge, sogar von seriösen Quellen gefunden...
Ich könnte ewig über diese Frau schreiben, weil ich es wirklich eine Unverschämtheit finde, was man uns da für eine Lehrerin vorsetzt.
Aber jetzt hab ich dich glaub ich erstmal genug damit dicht gelabert....

Cliff
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Beitrag von Cliff »

Wieso darf so jemand unterrichten? Die scheint ja fast gar nichts zu wissen...
The have got has got to go.

CID
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Beitrag von CID »

Ron,

ich glaube, das hat etwas damit zu tun, dass Lehrer damit Probleme haben, wenn jemand besser als sie ist.

Das ist dann fast automatisch der Fall, wenn ein muttersprachlicher Schüler auf einen nichtmuttersprachlichen Lehrer trifft. Da werden halt Eitelkeiten gepflegt, was durch eine "schlechte" Note zum Ausdruck gebracht wird.

Such is life!!!

Michellebaby
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Beitrag von Michellebaby »

Ich versteh jetzt nicht so ganz was du mit "meiner Erklärung" meinst. Was ich geschrieben habe, war doch nicht meine Erklärung. Ich hab doch zu dem Thema nur das gesagt, was meine Lehrerin unterrichtet hat und dass ich es anders gelernt habe. Die Bedeutung, die ich für "be able to" geschrieben habe, steht auch genau so im "Abiturwissen" für Englisch von Cornelsen, Duden und der EDIT (ADMIN).
Ich wohne in Bayern, wo das Schulniveau deutschlandweit gesehen, gemeinsam mit BW, am höchsten ist, was also nicht dafür spricht, dass es am Schulsystem liegt. Ich weiß nicht auf welcher Art von Schule dein Sohn ist, aber die Aussprache, also ob jemand akzentrei spricht oder nicht, spielt wenn überhaupt eine, dann nur eine sehr untergeordnete Rolle. Unsere Noten setzen sich aus einem Grammatikteil und einem Aufsatzteil, also freies Schreiben über ein bestimmtes Thema mit möglichst wenigen Fehlern auf möglichst viele Wörter, sowohl grammatikalisch als auch von der Bedeutung und Rechtschreibung her.
Die mündliche Note entsteht durch Referate und Beiträge, wobei die Ausprache auch nicht sehr wichtig ist.
Ich würde nie behaupten, dass ich perfekt Englisch spreche, obwohl ich 9 Jahre lang in den USA gelebt habe. Das braucht man aber auch gar nicht, um eine 1 zu erreichen. Es ist eine lebende Sprache, die wohl auch nur die wenigsten Muttlersprachler wirklich perfekt bis ins kleinste Detail beherrschen. Ich habe jedenfalls die Erfahrung gemacht, dass vor allem Muttersprachler, die die Sprache einfach so sprechen, wie sie es gelernt haben und alles automatisch richtig machen, es oft eben nur vermeindlich richtig machen. Die grammatikalischen Feinheiten seiner Muttersprache lernt man oft erst dann, wenn man sie als Fremdsprache unterrichtet bekommt.
Ganz unabhängig davon finde ich nicht, dass man anhand einer Stellungnahme zu einer kleinen Einzelheit die sprachlichen Fähigkeiten einer Person beurteilen kann.
Leider ist es oft so, dass Lehrer mit zweierlei Maß messen, indem sie die Maßstäbe für Muttersprachler oder Andere mit sehr guten Kenntnissen einer Fremdsprache höher setzten als für den Rest der Klasse. Das ist natürlich unfair, aber gottseidan für den Schüler meist nachweisbar und da es ja ohne zweifel verboten ist, kann man auf jeden Fall dagegen vorgehen. Wenn das also bei deinem Sohn der Fall ist, dann müsst ihr halt was dagegen unternehmen. Ansonsten trifft einfach die Tatsache zu, dass auch ein Muttersprachler nicht perfekt ist und Fehler machen kann:-)

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