modal auxiliaries

Alles zur englischen Grammatik.
How to deal with English grammar.
Antworten
MelMel
Bilingual Newbie
Beiträge: 11
Registriert: 9. Okt 2014 19:44
Muttersprache: Deutsch

modal auxiliaries

Beitrag von MelMel »

Hallo,

wenn es sich um eine Formulierung für die Zukunft bezieht, kann ich dann auch anstelle von 'I hope I will be able to go to the cinema next week' auch sagen: 'I hope I can go to the cinema next week'?

Denke nämlich, dass es nicht geht, da man das simple present (für die Zulunft) ja nur bei Fahrplänen etc. verwendet oder?

Danke!




tiorthan
Lingo Whiz
Beiträge: 2815
Registriert: 13. Jun 2010 01:36
Muttersprache: de, (pl)

Re: modal auxiliaries

Beitrag von tiorthan »

Es wäre schön, wenn das so einfach wäre, aber Englisch hat keine Zukunft, zumindest grammatikalisch, sondern nur eine Nichtvergangenheit, die sowohl für die Gegenwart als auch für die Zukunft benutzt werden kann. Kompliziert wird es dann, wenn man die Unterscheidung zwischen Gegenwart und Zukunft benötigt.

In einfachen Fällen wirft man einfach eine Zeitangabe ein. Das funktioniert besonders gut um spontane Entscheidungen auszudrücken oder, wie bei einem Fahrplan, auf zukünftige Wiederholungen regelmäßiger Ereignisse.

Dann gibt es noch einige Formen, die aus historischen Gründen eine Zukunftsbedeutung ausdrücken, insbesondere "be going to". Diese Formen sind hier nicht weiter wichtig.

Mit Zeitangaben kommt man aber nicht immer besonders weit, vor allem weil die Zukunft durch Vorhersagen, Bedingungen, Pläne, Fähigkeiten usw. bestimmt wird. In diesen Fällen behilft man sich damit, dass bestimmte Wörter oder Phrasen automatisch ihre Bezugswörter in die Zukunft verschieben. Wenn man sagt "You must do that!" dann bedeutet das zwar, dass das Verb "must" in der Gegenwart liegt, aber die referenzierte Handlung "do that" liegt zwangsweise in der Zukunft. Dieses Schema funktioniert bei allen Modalverben, und damit auch für "can".
Auch "will" ist ein Modalverb. Allerdings hat es sich im Laufe der Zeit etwas weiter entwickelt und neben der Bedeutung "wollen" einen Platz als allgemeines Zukunftshilfsverb ergattert, so dass es gegenüber den anderen Modalverben einen gewissen stärkeren Sonderstatus einnimmt, es hat sie aber noch nicht verdrängt.

Die Modalverben haben aber noch eine "Schwäche", sie können nämlich selbst nicht in die Zukunft verschoben werden. Es ist also möglich mit "can" auszudrücken, dass eine bestimmte Handlungsmöglichkeit jetzt in der Gegenwart vorliegt, es ist aber nicht möglich auszudrücken, dass sich eine bestimmte Handlungsmöglichkeit in der Zukunft ergeben wird. Ein Beispiel verdeutlicht das besser:
I can run from here to Mexico in one day. - Damit wird eine Fähigkeit ausgedrückt, man könnte alternativ sagen "I'm able to run ..." Es ist klar, dass diese Fähigkeit jetzt vorliegt, obwohl die mögliche Handlung weiterhin in der Zukunft liegt. Da ich "can" nicht in die Zukunft versetzen kann, ist es mir nicht möglich zu sagen: "When my training is finished, I can run from here to Mexico in one day." Stattdessen muss ich auf "I will be able to ..." ausweichen.

Nun zurück zu deinem Satz: "I hope I can go to the cinema next week."
Das ist tatsächlich möglich. Im Prinzip stellt sich der Sprecher hier auf den Standpunkt "Ob ich nächste Woche ins Kino gehen kann oder nicht steht eigentlich schon fest, aber ich "hoffe" weil ich noch nicht weiß welche Variante zutrifft". Das klingt etwas kompliziert und ich glaube nicht, dass irgendwer überhaupt darüber nachdenkt, es soll auch nur verdeutlichen, dass die Form im allgemeinen durchaus einen Sinn ergibt.
You're never too old to learn something stupid.
MistakeSuggestionYou sure that's right?

Antworten